Freitag, 30. Mai 2025

Haustiere in einer Großstadt

Ich heiße Viktor Kupriyanov. Ich habe die Radiosendung gehört, die bei mir das große Interesse erregt hat. Ich bin aus Sankt Petersburg und ich besitze ein Haustier, eine Katze. Deswegen bezieht sich dieses Thema auf mich persönlich. 


Die Teilnehmer der Diskussion haben betont, dass die Haustiere wichtige soziale Funktion ausüben. Ich stimme dieser Meinung zu, weil die Tierhaltung den Gesundheitszustand verbessert. Laut den Umfragen, die letztlich in den USA durchgeführt wurden, haben 68 % der Hundehalter zugestimmt, dass ihre Gesundheit durch Hundehaltung besser geworden ist, und 61 % der Katzenhalter haben die gleiche Meinung geäußert. 






Die gleiche Studie zeigt auch, dass diejenigen, die die Haustiere besitzen, mit ihrem Leben mehr zufrieden sind. Aus diesen Daten ergibt sich der Fakt, dass die Haustierhaltung den Beitrag zur Gesundheit der Gesellschaft leistet, wodurch die Staatsausgaben für das Gesundheitssystem gesenkt werden können. Trotzdem haben die Diskutanten recht, dass die Kosten für die Tierhaltung erforderlich sind. Wie während der Diskussion gezeigt wird, beträgt die Tierhaltung 8000 Euro pro Jahr. Nicht alle Bürger sind in der Lage, diese Kosten zu leisten. 


In dieser Situation finde ich den einzigen Ausweg. Die Regierung ist verpflichtet, die Haustierhaltung zu fördern. Der Staat verfügt über viele Instrumente, diese Politik durchzufuhren. Es gibt sowohl finanzielle, als auch ergonomische Mittel. Die finanziellen Mittel könnten die Steuersenkung für Haustierbesitzer einschließen. Gleichzeitig könnte die Regierung die speziellen Grants für die Haustierhaltung gewährleisten. Aber die spezielle Steuerpolitik scheint mir am besten zu sein, wenn man etwas Wichtiges unterstützen will.







Das letzte Problem, das wahrend der Diskussion angesprochen wurde, bezieht sich auf die Frage, wie die Haustiere am besten zu halten sind. Es ist richtig, dass die Tiere freie Natur brauchen, was die Großstädte nicht gewährleisten können. Was soll ich dazu sagen? Dieses Problem bringt nochmal die Frage der erschreckenden Lage der Umwelt in den Großstädten an den Tag. Die Großstädte mit ihren Fabriken und anderen hochtechnologischen Unternehmen brauchen mehr Parks und Natur. 


Die Bewohner der Großstädte leiden jedoch unter dem Mangel der Parks, wo man sich entspannen kann. Der Mangel an Parks geht auch die Haustierhalter an, die des Raums beraubt sind, wo ihre Tiere die Natur genießen können. Die Lösung ist sowohl einfach, als auch banal.


 Es ist empfehlenswert, die Grünfläche in den Großstädten zu entwickeln. Man braucht die bewusste Staatspolitik in diesem Bereich, die darauf gezielt ist, dass sich die Grünflächen in den Großstädten vergrößern werden. Das wird sehr gute Auswirkung sowohl auf die Haustiere, als auch auf ihre Besitzer haben.                                          

Freitag, 18. April 2025

"Hochbegabtenförderung: Pro und Contra" - Viktor Kuprijanow

Das Thema Hochbegabung wird viel diskutiert, da es angesichts des wissenschaftlich-technischen Fortschritt ziemlich aktuell ist. Psychologen, Pädagogen und Philosophen äußern sich sehr verschieden über das Problem, ob man die Hochbegabten unterstützen muss. Früher gab es kein spezielles Bildungssystem für die hochbegabten Kinder, weil es kein Bildungssystem überhaupt gab. Die Eltern, die ihren Kindern die Erziehung geben wollten, strebten danach, dass ihre Kinder zu Hause erzogen werden. In diesem Fall war es sicher, dass die Kinder so gebildet werden, wie es für sie am besten geeignet ist. Heutzutage haben wir das Bildungssystem, dessen Ziel besteht darin, allen Kindern die bestimmten Kenntnisse und Fertigkeiten einzuüben. Die Pädagogen streiten über die Frage, ob das allgemeine Bildungssystem erforderlich ist, oder ob man das differenzierte System braucht, die für verschiede Kinder geeignet ist. Dazu gibt’s gegenüberliegende Meinungen.

Ein wichtiger Vorteil von Hochbegabtenförderung ist, dass die in den speziellen Schulen studierenden Hochbegabten eine Möglichkeit haben, sich schnell im Studium zu entwickeln und zu entfalten. Die Kinder mit den gemeinsamen Interessen und Begabungen können gemäß dem spezifizierten Lernplan studieren, der dabei hilft, dass die Kinder ihre Begabungen am besten zeigen. In den speziellen Schulen ist den Hochbegabten leichter, die geleichgesinnten Freunde mit gemeinsamen Interessen zu finden, was sowohl mit der Sozialisierung, als auch mit der Schulleistung hilft. Für die „normalbegabten“ Kinder ist es auch gut, ohne die hochbegabten zu studieren. Dafür spricht die Tatsache, dass sie weniger neidisch auf ihre Kommilitonen wären, wenn sie separat von den Hochbegabten studieren würden. Wenn die Kinder fühlen, dass sie mit ihren Mitschülern nicht konkurrieren können, dann wächst die Gefahr, dass sie neurotisch werden. Das ist das psychologische Gesetz, das in Betracht gezogen werden muss, wenn nicht nur die Leistung der Schüler beachtet wird, sondern auch ihr psychologisches Selbstgefühl. Im Grunde genommen geht es um die faire Konkurrenz, die setzt voraus, dass alle die Kinder in den gleichen Bedingungen sein müssen und die gleichen Chancen haben müssen. Das heutige Schulsystem kann diese Bedingungen gewährleisten.





Trotzdem kann man wie folgt gegen diese Ansicht argumentieren. Was gesagt sei, klinge gut, es stimme zwar, aber das System der Hochbegabtenförderung funktioniere in der Wirklichkeit nicht. Ein wichtiges Argument gegen die Hochbegabtenförderung besteht darin, dass es fast unmöglich ist, die hochbegabten Kinder zu identifizieren. Wer dafür verantwortlich ist? Wer bestimmt die Kriterien? Funktioniert das Hochbegabtenförderungssystem richtig und gerecht? Wenn diese Frage gestellt werden, scheint es, als ob die Nachteile in diesem Problem überwiegen würden. Dagegen sprechen auch einige pädagogischen Bedenken. Einige Psychologen und Pädagogen sind der Meinung, dass das undifferenzierte System, die die Schüler gemäß ihren Begabungen nicht einteilt, schafft die guten Bedingungen für das Studium, weil die Hochbegabten ihre Kommilitonen dazu zwingen würden, dass „die normalen Kinder“ die Hochbegabten einholen würden. In diesem Fall hätten die Schüler mit „normalen Begabung“ einen Stimulus, der sie zu Selbstentwicklung fördert. Solches System würde die Leistung aller Schüler ausgleichen und würden allen Kindern die gleichen Chancen geben.               

Was meine Meinung angeht, hebe ich zwar die Furcht vor Verallgemeinerungen, aber ich wage, bestimmte allgemeine Ideen zu äußern. Ich bin der Ansicht, dass damit das Hochbegabtenförderungssystem richtig funktioniert, ist es sehr viel zu machen. Am wichtigsten sind die klaren Kriterien und standardisierten Praktiken, die von Pädagogen transparent verwendet werden. Die Ökonomen benutzen den Begriff „Institution“, um solchen Typ der Verhältnisse in der Gesellschaft klarzumachen. Ökonomisch gesagt, muss man die institutionellen Bedingungen schaffen, die inklusives und transparentes Bildungssystem gewährleisten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Und mir klar, dass das Bildungssystem differenziert sein muss und die Hochbegabten der speziellen Förderung bedürfen. Das entscheidende Argument für mich ist, dass die Hochbegabten viel Aufmerksamkeit seitens der Pädagogen brauchen. Der Unterricht bei solchen Schülern fordert die höheren Kompetenzen, die die durchschnittlichen Pädagogen öfter nicht haben. Die talentierten Schüler lernen das schwierige Schulprogramm, und die Pädagogen sollen deshalb nicht nur darin kompetent sein, sie sollen die dafür geeigneten Unterrichtmethoden verwenden.  





Als Fazit kann man feststellen, dass diese Frage widersprüchlich ist. Trotzdem bleibt der Fakt, dass die Bildungssysteme der hochentwickelten Länder den Hochbegabten und den Talentierten die speziellen Bildungsbedingungen anbieten. In Grunde genommen prüft die Praxis selbst, dass die Hochbegabtenförderung erforderlich ist.            


Viktor Kuprijanow                               

Was ist eine gute Führungskraft?

Um eine gute Führungskraft zu werden, braucht man aus meiner Sicht nicht unbedingt eine spezielle Ausbildung. Heutzutage wird man häufig von eigenen Kollegen zur Führungskraft ernannt, ohne eine richtige Qualifizierung dafür zu haben.

Über welche Fähigkeiten sollte aber eine gute Führungskraft auf jeden Fall verfügen? In erster Linie ist es erforderlich, dass ein guter Leiter/ eine gute Leiterin in seinem/ ihrem Fachbereich kompetent ist und Initiative ergreift. Wenn er/ sie beispielsweise an der Spitze der Verkaufsabteilung steht, soll er/ sie vor allem selber ein sehr guter Verkäufer/ eine sehr gute Verkäuferin sein. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn die führende Person ihre Kompetenzen ständig weiterentwickelt. Es wird ja in der Regel von einer Führungskraft erwartet, dass sie sich möglichst mit allen aktuellen Entwicklungen in ihrem Fachbereich auskennt und jede Unternehmenssituation aufgreifen kann. 




Es wäre logisch anzunehmen, dass ein guter Chef/ eine gute Chefin alle möglichen positiven Eigenschaften besitzt: Verantwortlichkeit, Zuverlässigkeit, perfektes Zeitmanagement, Stressbeständigkeit, Flexibilität usw., denn er/ sie dient ja als Vorbild für alle Kollegen. Einerseits soll er/ sie sein/ ihr Team leiten und über hervorragende Teamfähigkeit verfügen, andererseits darf er nicht auf Selbstorganisation und selbstständiges Arbeiten verzichten. 

Wenn die Führungskraft selbst mit Leidenschaft und Engagement arbeitet, so lässt sich auch das ganze Team davon inspirieren. Selbstverständlich wünscht man sich als Mitarbeiter(-in), dass der Chef/ die Chefin nicht befiehlt, sondern motiviert und nach Feedback fragt. Kollegen erhoffen sich eine offene, transparente, höfliche, aber auch eine ehrliche Führungskraft, die nicht nur das Sagen hat, sondern auch zuhören kann.

Aus meiner Sicht soll ein guter Leiter/ eine gute Leiterin zum einen seinem/ ihrem Team vertrauen und Aufgaben delegieren können, zum anderen soll er/ sie im Stande sein, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen und mit Kollegen auf Konfrontation zu gehen. Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen wären also keine schlechten Eigenschaften für eine Führungskraft, da nicht immer alles auf der Arbeit im Kuschelkurs geht. Dabei empfiehlt es sich für die Führungskraft, in jeder Situation rücksichtsvoll und respektvoll ihren Kollegen gegenüber zu handeln.

Somit ist es logischerweise nicht leicht, eine gute Führungskraft zu sein, weil die Anforderungen an ChefInnen viel höher sind als an alle anderen MitarbeiterInnen. Die führende Position erfordert viel fachliches Wissen, lebenslanges Lernen und hohe emotionale Intelligenz. Dafür wird sie meistens sehr gut bezahlt.

Liebe Grüße,
Polina Astashkina


Dienstag, 15. April 2025

Meine Tipps, die ich einem (einer) Jugendlichen zur Berufswahl geben würde

Du lernst noch in der Schule, aber es kann sein, dass du dir schon Gedanken über deine Zukunft machst. Du wirst immer häufiger mit der Frage konfrontiert: Welcher Beruf ist der richtige für mich? Denn in ein paar Jahren musst du dich entscheiden, welchen Berufsweg du einschlägst. Viele Zweifel packen dich und du hast vielleicht gar keine Ahnung von der großen Berufswelt. Um dich bei deiner Berufswahl zu unterstützen, würde ich dir gerne ein paar Tipps geben.



Tipp 1. Überlege dir, welche Stärken du hast. Bei welchen Themen hast du kaum Verständnisprobleme? In welchen Fächern bist du besonders gut in der Schule? Und vor allem - versuche, deine Wünsche zu definieren. Dein zukünftiger Beruf sollte dir ja möglichst viel Spaß machen. Was magst du am liebsten aus den Sachen, die dir gut gelingen? Bei welcher Tätigkeit verlierst du dein Zeitgefühl und bist im Flow? Natürlich fällt es nicht immer leicht, eigene Stärken und Interessen zu erkennen. In diesem Fall können dir Berufswahltests helfen, die kostenlos im Internet zu finden sind. Außerdem empfehle ich dir, sozial aktiv zu sein. Engagiere dich für ein soziales, ökologisches o.a. Jugendprojekt, das sich mit den Themen beschäftigt, die dich interessieren. Auf diese Weise lernst du dich besser kennen und findest vielleicht heraus, wie du in der Gesellschaft tickst.

Tipp 2. Informiere dich über verschiedene Berufe. Es ist logisch, dass du erstmal einen Überblick über die auf dem Arbeitsmarkt vorhandenen Berufe brauchst, bevor du dich für einen Beruf entscheidest. 
Welche Berufsmöglichkeiten gibt es derzeit? Welche Ausbildungs- und Studienplätze werden angeboten? Nutze dabei diverse Angebote zur beruflichen Orientierung. So kannst du dich in einem Berufsinformationszentrum beraten lassen und auf Online-Plattformen für die Berufsorientierung  gehen. Außerdem ist es hilfreich, eine Berufsmesse zu besuchen. Da musst du nicht unbedingt irgendwohin fahren, weil es heutzutage auch virtuelle Berufsmessen gibt. 




Tipp 3. Wenn du schon einen Einblick in die Berufswelt gewonnen hast und dir vorstellen kannst, welche Berufe für dich in Frage kommen können, informiere dich näher über diese Berufe. Hast du vielleicht Verwandte oder Bekannte, die in diesem Bereich tätig sind? Am besten bewerbe dich um einen Praktikumsplatz, um zu checken, ob der ausgewählte Beruf dir wirklich passt. So kannst du den Arbeitsalltag und die beruflichen Anforderungen, die an die Mitarbeiter gestellt werden, näher kennen lernen. Zudem nimmst du direkten Kontakt zu erfahrenen Fachleuten und Azubis auf und erfährst alles aus erster Hand. 

Tipp 4. Trau dich! Hab keine Angst vor Herausforderungen und möglichen Misserfolgen. Sei geduldig und du wirst auf jeden Fall deinen Wunschberuf kriegen. Du könntest hier Inspiration und Motivation auch in deinem persönlichen Umfeld finden. Suche Hilfe und Unterstützung bei deiner Familie und deinen Freunden. Wenn deine Schule einige Angebote zur Berufsorientierung hat, lehne sie nicht ab. So können Schulen Bewerbungstrainings anbieten, die ihre SchülerInnen darauf vorbereiten, eine erfolgreiche Bewerbung zu schreiben und ein Bewerbungsgespräch glänzend zu meistern. 

Findest du meine Tipps hilfreich oder nicht - egal, ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen! 

Liebe Grüße,
Polina Astashkina

Freitag, 4. April 2025

Der Zuschauerbrief von Dascha "Hochbegabte: Sollen sie getrennt unterrichtet werden?"

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

vor Kurzem habe ich Ihre Fernsehsendung über hochbegabte Kinder gesehen. Gegenwärtig ist dieses Thema besonders aktuell. Der Staat schenkt viel Aufmerksamkeit der Begabtenförderung. Deswegen stehen zahlreiche Spezialschulen und Zentren für hochbegabte Kinder zur Verfügung. Aber das Thema „Hochbegabung“ selbst ist ziemlich strittig. Auch in der Fernsehsendung wurde darüber heftig diskutiert. Und jetzt möchte ich zu einigen Aussagen aus der Sendung Stellung nehmen.


Beginnen möchte ich mit einer Aussage, dass dem Thema „Hochbegabung“ zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Hier stimme ich nicht völlig zu. Obwohl es sich um sehr kleine Bevölkerungsgruppe handelt, spielt diese Gruppe oft eine große Rolle in unserem Leben. Den hochbegabten Menschen gehören die bedeutendsten Entdeckungen in verschiedenen Bereichen. Davon ausgehend ist es ganz normal, dass dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Aber selbstverständlich muss man auch an die anderen Menschen denken. Ich bin der Auffassung, dass die Hauptaufgabe des Staats ist, das gute Allgemeinbildungssystem für alle Kinder zu schaffen.


Weiter möchte ich meine Meinung zum anderen Standpunkt äußern. In der Sendung wurde auch behauptet, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche die Leistungsträger der Zukunft sind. Diesen Standpunkt finde ich auch nicht so eindeutig. Hochbegabung ist doch keine Erfolgsgarantie. Vor allem handelt es sich um das sogenannte Burnout-Syndrom. Kinder, die während des ganzen Lebens ständig gefördert werden, verlieren oft aufgrund der Müdigkeit und des Leistungsdrucks Interesse für weitere Entwicklung. Im Gegensatz dazu sind weniger begabte Kinder oft hochmotiviert und haben vielmehr Lust auf das Studium. Als Ergebnis bekommen diese Kinder bessere Chancen, erfolgreiche Karriere in verschiedenen Bereichen zu machen.


Anschließend möchte ich noch auf einen Standpunkt hinweisen. Während der Diskussion wurde eine Meinung erwähnt, dass hochbegabte Kinder die Möglichkeit haben sollten, bereits mit 14 an einer Universität zu studieren. Was diesen Standpunkt angeht, bin ich damit absolut nicht einverstanden. Normalerweise sind hochbegabte Kinder nur in einem Bereich besonders erfolgreich. Aber man muss allerdings vollständige allgemeine Bildung bekommen. Und psychologisch gesehen sind 14-jährige nicht bereit für das Studium an einer Uni. Außerdem wäre es unvernünftig, auf wichtige Sozialerfahrung, die man in der Schule bekommt, zu verzichten. 



Als Fazit möchte ich noch einmal hervorheben, dass das Thema „Hochbegabung“ nicht so eindeutig ist. Im Prinzip ist es nicht so einfach zu bestimmen, welches Kind wirklich hochbegabt ist. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass die Hauptaufgabe des Staats ist, ein gutes Bindungssystem für alle Kinder zu entwickeln. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Daria

Zuschauerbrief nach der Sendung „Hochbegabte Kinder: Ist Intelligenz Fluch oder Segen?“

Sehr geehrte Damen und Herren,


mit diesem Schreiben möchte ich auf Ihre Sendung „Hochbegabte Kinder: Ist Intelligenz Fluch oder Segen?“ vom 13. Februar 2023 eingehen.

Erstmal möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie Ihre ZuschauerInnen für den Themenbereich Erziehung und Ausbildung sensibilisieren. Als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule N. und Mutter von 3 Söhnen finde ich Ihre Sendung aktuell und hochinteressant.

Dennoch wird aus meiner Sicht dem Thema Hochbegabung viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl es sich eigentlich nur um eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe handelt, liegt das Thema voll im Trend, so dass man sich richtig umzingelt von hochbegabten Kindern fühlt. Immer häufiger erklären die Eltern die Verhaltensauffälligkeit ihrer Kinder in der Schule dadurch, dass die letzteren hochbegabt seien. Dabei ist diese Verhaltensauffälligkeit oft einfach nur darauf zurückzuführen, dass die Kinder soziale Normen missachten und Kommunikationsprobleme haben. Als Mutter kann ich das vollkommen nachvollziehen, dass man für das eigene Kind nur das Beste wünscht und es in jeder Situation unterstützt. Aber aus meiner Sicht ist es erforderlich, alles Mögliche zu tun, damit sich solche verhaltensauffälligen Kinder (unabhängig davon, ob sie hochbegabt sind oder nicht) möglichst nicht von anderen Menschen abgrenzen, sondern sich in die Gesellschaft erfolgreich integrieren.

Was Natalie, das 16-jährige Mädchen aus Ihrer Sendung, angeht, so würde ich nicht bezweifeln, dass sie eine begabte Persönlichkeit ist. Selbstverständlich fühlen sich auch ihre Eltern sehr geschmeichelt, dass sie ein talentiertes Kind haben. Aber ehrlich gesagt würde ich ihre Hochbegabung hinterfragen. Ja, Natalie kann Klavier spielen und sehr gut zeichnen, aber das können viele Kinder in ihrem Alter. Ja, Natalie hat schon mit 16 ihr Abitur geschafft, aber ihr Notendurchschnitt (2,4) ist sehr durchschnittlich. Ja, Natalie verfügt über einen sehr hohen IQ-Wert (133), aber der liegt nur knapp über dem Minimalwert für Hochbegabung (130). Außerdem kommt es nicht nur auf IQ, sondern vor allem auf EQ (emotionale Intelligenz) an, wenn man im Leben erfolgreich sein will. Was nützt es, wenn eine Person sehr klug ist, aber in der Gesellschaft überhaupt nicht interagieren kann? Man betont zwar gerne, hochbegabte Kinder und Jugendliche seien die Leistungsträger der Zukunft. Aber viele von ihnen scheitern dann leider in ihrem erwachsenen Leben, weil sie einfach nicht gut sozialisiert sind. Das Leben besteht ja nicht nur aus Wissen und Kunst, also nicht nur daraus, was Hochbegabte gut können. Aus meiner Sicht ist man als Hochbegabte (-r) hier besonders gefährdet, weil man sich von Kindheit an anders und besonders fühlt und vielleicht denkt, dass das Leben für eine(-n) einen besonderen Plan schon parat hat. Als Erwachsene müssen die Hochbegabten aber wie alle anderen Menschen erstmal viel und hart arbeiten, um sich durchzusetzen. Allein die Hochbegabung reicht nicht, um bedeutende Leistungen zu erbringen. Was Natalie angeht, gibt sie gerne zu, dass sie faul ist. Das darf sie zum Glück, weil sie noch ein Kind ist. Ob sich das in der Zukunft ändert?

Dass Natalie ihr Grafikdesign-Studium schon mit 16 begonnen hat, sehe ich auch kritisch. Heutzutage wird es heftig
 diskutiert, ob hochbegabte Kinder die Möglichkeit haben sollen, bereits mit 14 an einer Universität zu studieren. Das leuchtet mir schon ein, dass hochbegabte Kinder viel mehr Wissen wollen und intellektuell mit dem Studium ja auch klarkommen können. Aber beim Studium kommt es bei weitem nicht nur auf Wissen und Kenntnisse an, sondern auch auf eine gewisse Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen (bei einigen Studiengängen natürlich mehr als bei anderen). Und hier bezweifle ich, dass man als 14-jährige (-r) Hochbegabte (-r) mit den mindestens 5 Jahre älteren Kommilitonen mithalten kann. Als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule N. wüsste ich zum Beispiel nicht genau, wie ich die Leistungen eines/einer 14-jährigen Studierenden zu bewerten hätte. Sollte ich das junge Alter berücksichtigen? Wie sollte ich mit den Themen umgehen, die für die Minderjährigen nicht vorgesehen sind? Es gäbe also für mich viele kontroverse Fragen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen nochmal für Ihre diskussionswürdige Sendung bedanken. Mein Fazit wäre: Kinder sollen so lange Kinder bleiben, solange sie Kinder sind. Alles hat seine Zeit. Aus meiner Sicht ist sogar die Hochbegabung es
nicht wert, die Kindheit dafür zu opfern.

Mit freundlichen Grüßen,

Polina Astashkina

Dienstag, 4. Februar 2025

Die Archäologen suchen nach keinen Horten. Aber einen Hort haben wir ausgemacht.





 Ich will eine Sache klarmachen, um ein Mussverständnis zu vermeiden. Man nimmt an, dass Archäologen nach Goldschätzen hätten suchen können.

Die Tatsache ist, dass  Archäologen nicht nach Horten, sondern nach einer Kulturschicht suchen. Unter dem Begriff meint man einen Boden, in dem es Spuren der menschlichen Tätigkeit gibt und den man mit einem Zeitraum datieren kann. Das heißt nicht unbedingt Gegenstände. Das kann einfach ein Boden sein, woraus Forscher durch Spuren Bakterien ermitteln, mit welchem Stoff die Bakterien in der Vergangenheit zu tun hatten. Das kann eine Kürschnerei, eine Färberei oder eine Gerberei sein.

Natürlich verzichten Archäologen auf keinen Hort. Aber sein archäologischer Wert ist nicht mit dem darin erhaltenen Gold geschätzt. Goldstücke lassen nur leicht die Schicht datieren, weil Münzen mit einer bestimmten Epoche verbunden sind. Auch sie lassen Erkenntnis über Handelswege erwerben.
Aber manche nicht kostbare Funde lassen mehr historische Geheimnisse offenbaren. Die Entdeckung einer Ruderdolle im Gnjozdowo ließ erschließen, dass Gnjozdowo einen wichtigen Hafen auf dem Weg "von den Warägern zu den Griechen" war. Außer der Archäologie konnten wir diese Information nirgendwo erwerben.

Und natürlich ist die Entdeckung von den Birkenrinden unvergleichbar wichtiger, obwohl sie kein Gold enthalten. Aber sie geben so viele Erkenntnisse, die man nirgendwo ausfindig machen kann. Es geht um historische Ereignisse, Toponyme, alltägliche Aktivitäten. Es war überraschend zu erfahren, dass die Rus ein fremdes Land für Nowgoroder war. Nur die Birkenrinde lassen uns den Werdegang der russischen Umgangssprache verfolgen und sogar Schlüsse über die Völkerwanderung ziehen.

Außerdem muss ich hinzufügen, dass diese These meine Weltanschauung total umgewandelt hat. Nach der Erfahrung als Archäologen bin ich zur Auffassung gekommen, dass die Geschichte einer Stadt die Geschichte ihrer Vorfahren statt der Geschichte der Meisterwerke ist. So ist für mich ein ethnografisches Museum kein Museum über Izbas, Spinnräder und Mühlen. Das ist ein Museum über Leute. Und nur dann folgen Izbas, Spinnräder und Mühlen, die diese Leute schaffen.

Wenn ich als Reiseführer arbeite, sage ich nie: „Das ist ein Barock, seien Sie glücklich, dass Sie es sehen können.“ Ich lege die Stimmungen unserer Vorfahren dar, warum sie den Barock bewunderten und dann warum sich ihre Stimmungen so veränderten, dass der Barock vom Klassizismus abgelöst wurde.

Ebenso ist für mich die Geschichtswissenschaft keine Geschichte über Tyrannen (gleicherweise Helden).  Iwan der Schreckliche, Peter der Erste, Bolschewiken fielen nicht von Himmel. Sie sind Früchte unserer Stimmungen, Sitten und Bräuche und auch eine Fortsetzung dieser Sitten und Bräuche. „Ein bisschen“ extrem. Aber das Pendel schwingt in die extreme Position nicht selbst, nur vor dem Gegenwirkungsprinzip. Das haben wir dem 3. Newtonschen Gesetz zu verdanken.

 Ich sage nie, dass unsere Vorfahren besser oder schlechter als wir waren oder Ausländer besser oder schlechter als die Russen waren. Sie begingen auch Fehler. Wie wir. Es sei denn, dass sie im Unterschied von uns nicht wussten, dass es ein Fehler sein könnte. Sie waren wie wir mit Ehebrüchen, Neid, Wissbegier. Es sei denn, sie waren in andere menschliche Beziehungen gestellt. Ich meine „Beziehungen“, aber nicht „Zeitraum“. Denn ein Zeitraum folgt immer den Beziehungen und nicht umgekehrt.

Daraus geht hervor, dass die Weltgeschichte vor allem die Geschichte des menschlichen Verhaltens bzw. nicht der Gegenstände oder der Tyrannen ist. Und Archäologen verschreiben sich, gerade eine menschliche Tätigkeit aufzufinden statt kostbare Goldstücke.

Aber den Hort haben wir entdeckt. 

Eines Septembertages machten wir uns darauf, um das Archiv herum zu graben. Zuerst ergab der Boden eine Enttäuschung.  Er erwies sich als eine Latrine, die nur stank, ohne Gegenstände war, die wir bis zum Ende ausgraben mussten. Hätten wir damals gewusst, was uns zuteilwerden wird! Würden Sie wissen, aus welchem Boden Horte entdeckt werden!

In einem benachbarten Schacht verrichteten meine Kollegen – Ilia und Sweta -- ihre Arbeit. Sie sind auf die Reste eines Holzblockhauses aus der Sowjet Epoche gestoßen. Und gerade unter dem Blockhaus hat Sweta Münzen aufgefunden. Sie waren ohne Behälter. Wahrscheinlich konnten sie in einen Textilstoff eingewickelt sein, der mit der Zeit zerfiel. Der Hort ergab Münzen - auch aus Silber - des 16. Jahrhunderts, das mit der Zeit der Wirren Anfang des 17. Jahrhunderts zusammenfällt. Horte vergräbt man nur aus Gefahr. Und 1612-1613 ertrug das Kloster eine Belagerung der Litauer. Zudem kommt eine besondere Empfindung auch zu einer persönlichen Geschichte: aus Gefahr versteckt ein Mönch Ersparnisse, die Gefahr verwirklicht sich, der Mönch kann sie nicht holen (ist er getötet?), und du bist der Folgende, der den Hort berührt.

Der Hort erwies sich als der reichste in der Geschichte des Klosters.

Freitag, 31. Januar 2025

Mnterurlaub in Weißrussland



 

Ich möchte über meinen Winterurlaub in Weißrussland erzählen. Im Jahr 2024 habe ich eine Woche in Minsker Gebiet in Weißrussland verbracht. Vor dem Silvester hatte ich beschlossen, dass es gut wäre, die Ferien im Ausland zu verleben. Als ich daran gedacht habe, ist es mir eingefallen, dass ich ein schönes Land brauche, wo man die preiswerten Ferien haben kann. Weißrussland schien, die beste Variante zu sein. Trotzdem war ich überrascht, als ich herausgefunden habe, dass es kein billiges Hotel in Minsk gab. Alles war zu teuer, als dass man die Ferien dort verbringen könnte. Nachdem ich mich darüber mit meiner Mutter beraten hatte, bin ich zum Schluss gekommen, dass es eine Chance gibt, einen tollen Ort in Weißrussland zu finden, wo der Winterurlaub sehr angenehm gewesen wäre. Meine Mutter hat mir vorgeschlagen, den Winterurlaub in einem weißrussischen Kurheim zu haben. Weißrussland ist für seine Kurheime gut bekannt: viele Kurorte und Kurheime befinden sich in diesem Land (es ist «Belaweschskaja puschtscha» («Bialowiezer Heide») zu erwähnen). Sie bieten verschiedene Dienstleistungen in den allen Bereichen der Medizin an. Man kann Neurokrankheiten, Gastrokrankheiten, verschiedene Knochenpathologien etc. in den Kurheimen behandeln lassen. Am angenehmsten und am nützlichsten ist die allgemeine Erholung, die mit Heilverfahren unentbehrlich verbunden ist. Meine Mutter betonte, die Winterferien würden beste Chance bieten, die Erholung mit den tollen Heilverfahren zu bekommen. Ich konnte nicht umhin, diese Möglichkeit auszunutzen. Das nächste Problem, mit dem ich konfrontiert wurde, bestand darin, dass ich solchen Ort in Weißrussland auswählen wollte, der sowohl aus medizinischer, als auch touristischer Sicht passend für mich war. Die Bialowiezer Heide schien am besten zu sein, aber die dortigen Kurheime boten mehr Medizin und frische Luft, als Landeskunde, für die ich mich sehr stark interessierte. Am Ende von meinen Suchen habe ich den sogenannten Naratsch-See im Minsker Gebiet gefunden. Dort befinden sich viele Kurheime, die den Kunden alle medizinischen Dienstleistungen anbieten. Die von den Kurheimen angebotenen Dienstleistungen sind nicht teuer, und das Gebiet selbst ist malerisch. Ich habe das Kurheim, das am Ufer von Naratsch-See lag, ausgewählt. 

 

 


Nach dem Silvester, als die Winterferien in Russland noch andauerten, bin ich samt meiner Mutter, die in diesem Land auch nie gewesen war, mit dem Zug nach Weißrussland gefahren. An den ersten Tagen des Jahres 2024 habe ich den Naratsch-See erreicht, der nicht weit von Litauen entfernt ist. In diesem Zusammenhang ist es etwas über die Besonderheiten von dieser Grenzregion zu sagen. Im Großen und Ganzen ist Weißrussland das Land, in dem die orthodoxe Kirche bei der Bevölkerung herrscht. Diese Tatsache vereint Weißrussland mit dem Nachbarland Russland und gestaltet sehr wichtige Bindung zu ihm, ohne auf die russische Sprache hinzuweisen. Verglichen mit dieser allgemeinen Situation, ist das Naratsch Gebiet mit der Verbreitung des Katholizismus, zu dem sich die polnischen und die litauischen Minderheiten bekennen, bezeichnet. Es ist deshalb auffällig, dass diese Region, wie ehrlich gesagt das ganze Weißrussland, fasziniert mit erstaunlicher Mischung der russischen und westlichen (meistens polnischen) Kulturen, die ihre Geschichte von dem Mittelalter tragen. Als ich dieser Tatsache bewusst gewesen bin, habe ich verstanden, dass ich genau das erhalten habe, was ich wollte. 

 

 

Wie gesagt, liegt das Kurheim am Ufer des Naratsch-Sees, der sich im Rajon Mjadsel nicht weit von der weißrussisch-litauischen Grenze befindet. Die von meinem Arzt verordneten Heilsverfahren und Methoden schlossen die Massage, die verschiedenen Formen der Elektrotherapie, die Sporttherapie (besonders die Spaziergänge an der frischen Luft und die Krankengymnastik), die Hydrotherapie (das Bewegungsbad und die Blitzgüsse) ein. Alle Heilmethoden waren sehr angenehm und wohltuend. Besonders gut haben mir die Massage und die Krankengymnastik gefallen. Jeden Tag bin ich durch den Wald spazieren gegangen und ich konnte die Aussicht auf den Naratsch-See auch genießen. Man durfte am Strande des Sees wandern und die schöne Natur beobachten. Ich habe den wunderbaren achttägigen Urlaub in der Natur erlebt, der mir eine Möglichkeit eröffnete, meine Gesundheit zu verbessern. Jeden Morgen habe ich mit dem tollen Frühstück begonnen, dann bin ich zur Behandlung gegangen, was immer spannend war. Die Speisen waren auch sehr lecker. Das Restaurant hat den Kunden die weißrussischen Spezialitäten angeboten. Somit konnte man die besondere weißrussische Kochkunst kennenlernen. Jetzt fällt mir Cepelinai und Grieben ein. Ich kann nicht umhin zu erwähnen, dass ich mir diese Speisen habe schmecken lassen. 

 

 

Die Kultur und die Freizeit sind auch anzusprechen. Wie ich schon angerissen habe, bringt das Mjadsel Gebiet die Vielfalt der Kultur auf dem Tisch, wenn man eine Vermengung der Kulturen und Zivilisationen durchleben will. Diese Region weckt bei mir als Historiker das besondere Interesse, weil die wichtigsten Ereignisse der russischen Geschichte dort passiert sind. Dabei reicht es, auf die Schlacht am Naratsch-See Aufmerksamkeit zu lenken. Das Mjadsel Gebiet war die Region, wo der militärische Zusammenstoß zwischen der russischen und der deutschen Armeen 1916 stattgefunden hat, der zur Niederlage Russlands geführt hat. Diese Niederlage war eine Stufe zum katastrophalen Ende des Ersten Weltkrieges, den das Russische Kaiserreich nicht überstanden hat. Wer sich für Militärgeschichte interessiert, kann im Mjadsel Gebiet eine Gelegenheit ergreifen, die Massengräber der deutschen und russischen Soldaten zu besuchen. Allerdings gibt es dort mehr erfreuliche Kulturaktivitäten. Denjenigen, die die kulturelle Welt der weißrussischen Polen und Litauer erleben wollen, bietet das Mjadsel Gebiet die beste Möglichkeit. Die alten katholischen Kirchen und Klöster lassen sich dort finden. Wie wichtig diese Kleinregion für die polnischen Katholiken ist, beweist die Tatsache, dass die Frau von dem ehemaligen Präsidenten Polens aus dem Mjadsel Gebiet stammt. Die Kirche, die sie als Mädchen besucht hat, befindet sich nicht weit entfernt von dem Kurheim, in dem ich mich erholt habe. Ich erinnere mich an die Kirche, die mit dem Standbild des Papstes Johann Paul des Zweiten ausgezeichnet war. Das ist ein Zeichen für den Dank, den die dortige Gemeinde sich um den Dienst für den Katholizismus, d.h. für den Gott, erworben hat. 

 


 

Zum Schluss fühle ich mich verpflichtet, festzustellen, dass ich sehr froh über diesen Urlaub war. Diejenigen, die den Aufenthalt in Weißrussland wählen, dürfen damit rechnen, dass sie sich kulturell bereichern werden und ihr Wohlfühlen fördern werden. Ich empfehle allen, den Urlaub dort zu verbringen. Ich kann es kaum erwarten, noch einmal hinzufahren und ich hoffe darauf, dass ich noch eine Chance haben werde.    

Montag, 20. Januar 2025

Meine Erfahrung dieses Jahres. Fortsetzung

 Das Interview mit Viktor hat mich ermutigt, diesen Beitrag zu verfassen. Das ermöglicht mir, Viktors Geschichte über das Igorlied aufzugreifen, das Studentenblog weiterzuentwickeln und meine Erzählung über meine Erfahrung als Archäologen fortzusetzen.

Wie ich schon gesagt habe, bin ich 2024 im Kirillo-Belozerskij Kloster gelandet. Wir haben Ausgrabungen ums Refektorium und Archiv herum vorgenommen. Die Gebäude gehen auf den 16.Jahrhundert zurück. Gerade an diesen Stellen hat der hochrangige Staatsbeamter Alexei Mussin-Puschkin im Winter 1792-93  im Auftrag der Kaiserin Katharina II. Manuskripte entnommen.

Wie ich schon erwähnt habe, waren russische Klöster vor Mitte des 18.Jahrhunderts die einzigen Herde der russischen Aufklärung. Aber seit diesen Jahren ist die Epoche der weltlichen Aufklärung eingetreten. Außerdem wurde den Klöstern der ökonomische Grund – der Boden mit der unentgeltlichen Arbeitskraft bzw. Leibeigenen -- entzogen. So wurde beschlossen, alle Manuskripte in den Klöstern zu erkunden, sie wegzunehmen, zu erforschen und öffentlich zu machen. So ist Mussin-Puschkin in das Kloster geraten. Wegen seiner Bedeutung hat die Sammlung des Klosters 25% der gesamten Sammlung von allen Klöstern ausgemacht.

Und das ist nicht alles. Nach der Behauptung von Alexandr Bobrow (das Institut für russische Literatur Puschkinhaus) und Michail Schibajew (der Abteilungsleiter der Manuskripte von der Russischen Nationalbibliothek) könnte gerade das Kirillo-Belozerskij Kloster der Ort gewesen sein, wo das einzige Exemplar vom Igorlied einmal entdeckt worden ist.

Überraschenderweise hinterließ selbst Mussin-Puschkin diesbezüglich keine Zeugnisse. Gewöhnlich prahlt und genießt man nämlich solche Erfolge mit allen Einzelheiten. Die Schuld daran könnte die nationale russische Krankheit bzw. Korruption getragen haben. Außer dass Mussin-Puschkin zuständig für die Entnahme der Manuskripte war, war er selbst ein privater Sammler der Altertümer. Heutzutage sei es ein Interessenkonflikt genannt. Erst nach seinem Tod tauchte eine Information auf, dass er einem Freund von ihm – nach inständigen Bitten – preisgegeben habe, dass er das Igorlied privat in Jaroslawl kaufen musste.

Die dramatische Ironie besteht darin, dass dieses einzige Exemplar 1812 während der Einnahme Moskau von den Napoleons Heeren verbrannte. Aber die Sammlung vom Kloster ist bis heute erhalten geblieben.

Ob die Hypothese stimmt oder nicht, werden wir kaum erfahren. Aber die Tatsache ist, dass das Igorlied mindestens vorübergehend im Kloster vorhanden war. Im späten 15. Jahrhundert verfasste ein Mönch vom Kloster namens Jefrossin das Epos Zadonschtschina. Das Epos war den Königen vom Beloozero gewidmet, die in der Schlacht vom Feld Kulikowo gefallen waren. Im Text sind sie als Habsichte vom Beloozero – белозерские ястребы - benannt. Und Zadonschtschina enthält etwa fünf Zitate aus dem Igorlied. So ist das Kloster ein einziger Ort, wo die Spuren des Igorlieds vorliegen. Und natürlich erfasste mich ein aufregendes Gefühl, den Boden und die Umgebung zu berühren, wo die beiden Meisterwerke der russischen Literatur getroffen sind und hier einmal auf einem Tisch gelegen haben.

Liebe Leser, wenn Ihnen Fehler in meinem Beitrag vorgekommen sind, die ich begangen hatte, würde ich mich darauf freuen, dass Sie mir Bescheid sagen.

ich grabe ums Archiv herum aus
ich grabe uns Reflektorium herum
Ich grabe ums Reflektorium herum aus


Dienstag, 14. Januar 2025

Welche Medien haben heutzutage einen größeren Einfluss auf die Meinungsbildung in Russland

Viktor Kupriyanov 

 In Russland gibt es eine Vielfalt der Medien, die für verschiedene Zielgruppen geeignet sind: das Fernsehen, der Hörfunk, die Zeitungen, die sozialen Netzwerke (die neuen Medien). Man läuft in Russland sowohl föderale, als auch regionale Medien. Man kann auch einige transnationale Medien hören, sehen und lesen. Es ist zu betonen, dass die Meinungsfreiheit in der russischen Verfassung festgeschrieben ist. Was die Frage nach dem Einfluss der Medien auf die Meinungsbildung in Russland angehet, ist es vernünftiger, dieses Problem durch die soziologischen Daten zu ermitteln. 

 Das Allrussische Meinungsforschungszentrum («WZIOM») präsentiert auf seiner Website die Resultate der Umfrage, die unter den russischen Bürgern und Bürgerinnen am 17. Dezember 2023 durchgeführt wurde (https://wciom.ru/analytical-reviews/analiticheskii-obzor/novosti-dostoinye-doverija). Die soziologische Statistik vom WZIOM liefert die Information über den Medienkonsum in Russland. Aus der Statistik ist es zu ersehen, dass das Fernsehen ein Leitmedium in Russland bleibt. Auf das Fernsehen entfielen 2023 40 % des gesamten Medienkonsums. Verglichen mit dem Jahr 2018 ist der Anteil des Fernsehens um 13 % gesunken. Auf dem zweiten Platz steht das Internet, dessen Anteil 19 % im Medienkonsum beträgt. Die Zahlen des Internetkonsums bleiben fast stabil. Gegenüber 2018 konnte die Zahl der Internetnutzer nur um 1 % gesteigert werden. Der Verbrauch an Nachrichten durch die Messenger («Telegram» z. B.) lag 2023 bei 11 %, aber dieses Medium gewinnt wesentlich an Bedeutung. Der Statistik ist es zu entnehmen, dass der Anteil der Messenger im Vergleich zu 2021 um 7 % gestiegen ist. Die Zunahme des Verbrauchs an Messenger lässt sich durch die totale Digitalisierung wegen der Pandemie erklären. Die alten Medien (Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunk) haben keinen Einfluss auf die Meinungsbildung in Russland. Die Zeitungen machen nur 1 % des gesamten Medienkonsums aus, und auf den Rundfunk entfallen ca. 2 %. 

 Wenn man über die Nachrichten spricht, ist es am allerwichtigsten, dass die Bürger und Bürgerinnen der Berichterstattung der Medien vertrauen müssen. Im besten Fall müssen die Nachrichtensender objektiv sein. Um dieses wichtigste Ziel zu erreichen, ist es angenommen, dass die Medien verschiedene Positionen und Meinungen vermitteln. Die Soziologie ist imstande, zu ermitteln, ob die Nachrichtensender objektiv sind, oder nicht. Aus den Daten des WZIOM geht hervor (die Frage heißt: «Wo ist es Ihrer Meinung nach am leichtesten, die objektive Information über Russland zu finden?»), dass 26 % der Befragten angegeben haben, es sei am leichtesten im Fernsehen, die objektive Information über Russland zu finden. Angesichts der Tatsache, dass das Fernsehen in Russland den größten Anteil am Medienkonsum beträgt, ist dieses Resultat nicht erstaunlich. Trotzdem ist es festzustellen, dass die Vertrauensrate des Fernsehens unvermindert schrumpft. Im Vergleich zu 2016 hat sich die Zahl der Befragten, die das Fernsehen als objektiv betrachten, um 20 % verringert. Gleichzeitig hat das Vertrauen zum Internet zugenommen: der Anteil des Internets hat sich in den Jahren von 2016 bis 2023 von 10 % auf 24 % gesteigert. Gemäß den Daten vom WZIOM betrachten die Befragten die Zeitungen nicht als objektiv. Nur 2 % der Befragten haben im Jahr 2016 zugegeben, dass die Zeitungen das leichteste Mittel seien, objektive Information zu bekommen. 2023 hat sich diese Zahl um 3 % vermindert. Dieses Ergebnis muss einen nicht überraschen, weil die Papiermedien heutzutage nicht zu den wichtigsten Kanälen der Nachrichten zählen. Die soziologischen Daten geben auch Auskunft über die Dynamik des Vertrauens zu den Medien. Aus den Tabellen ergibt sich, dass 32 % der Befragten zugeben, die Berichterstattung sei in den letzten 2-3 Jahren objektiver geworden. Verglichen mit 2018 ist die Zahl nur um 2 % gesunken. Gleichzeitig bleibt 2023 die Zahl derjenigen, die ihre Meinung zu dieser Frage nicht verändert haben, fast stabil. Gegenüber 2018 hat sich diese Zahl von 30 % auf 32 % erhöht. Es ist zu merken, dass der geringste Anteil der Skeptiker auf den Zeitraum der Pandemie entfällt: 2020 machten sie 34 % aller Befragten. 

 Die Statistik zeigt, dass das Fernsehen ein wichtigstes Mittel der Berichterstattung in Russland bleibt, wodurch die Mehrheit sich über die Situation in unserem Heimatland informiert. Trotzdem verliert das Fernsehen an Bedeutung. Das Internet stellt die größte Herausforderung für das Fernsehen dar. Aus der Umfrage geht hervor, dass der Einfluss der Internetmedia von 2018 bis 2023 wesentlich zugenommen hat. Es ist zu erwarten, dass ihr Einfluss nur ansteigen wird. Im Großen und Ganzen zeigt die Umfrage, dass die Leute dem Fernsehen vertrauen. Die Mehrheit der Bevölkerung in Russland bekommt die Information aus dem Fernsehen. Für das Fernsehen ist es sehr erforderlich, die objektive Information zu verbreiten.

Dienstag, 7. Januar 2025

Künstliche Intelligenz

Der Autor der Zeitung «Telepolis» bespricht das Problem, ob die Künstliche Intelligenz (weiter – KI) für die Kulturschaffenden gefährlich ist, oder nicht. Er stützt sich auf dem Bericht vom Internationalen Währungsfond (weiter – IWF), dem zufolge KI vierzig Prozent der Arbeitsplätze beeinflussen könne. IWF stellt die Frage, ob die Finanzmärkte effizienter oder volatiler mittels der KI werden. Die Zeitung «The Economist» komme zum Schluss, der frühe US-Außenminister Henry Kissinger habe mit seiner Initiative in die richtige Richtung gewiesen. Henry Kissinger habe zum gemeinsamen Handeln in der KI-Ära aufgerufen. The Economist berichte, vom gemeinsamen Handeln sei die Menschheit noch weit entfernt. Der Fotografenverband «Freelens» fordere auf, Handlungsempfehlungen für die Nutzung von KI aufzustellen und die Politik für die branchenspezifischen Gefahren der KI zu sensibilisieren. Diese Aufforderung sei verständlich, weil die KI in Photographien die Möglichkeiten für Manipulation schaffe. Noch seien die meisten Berufsverbände oder Institutionen im Alleingang aktiv, um sich an die neuen Umstände der KI-Epoche anzupassen. Die Analysten des IWF denken, die Einführung der neuesten Iterationen künstlicher Intelligenz durch die Finanzmärkte könne das Risikomanagement verbessern und die Liquidität erhöhen. Gleichzeitig sei die KI in der Lage, die Märkte undurchsichtiger zu machen. Die Kreativindustrie sei auch überfordert, denn die KI könne solche Werke produzieren, die von den menschlichen Werken kaum zu unterscheiden seien. Außerdem berge die KI eine Gefahr, dass die Kunstschaffenden vieles wegen der KI verlieren. Der Studie der Confederation of Societies of Authors and Composers zufolge werden die menschlichen Schöpfer durch KI „Milliarden verlieren“. Die KI habe das Potenzial, den menschlichen Schöpfern den Schaden zuzufügen, sodass ihre Karrieren in Gefahr geraten würden. Gemäß der Studie würden die Anbieter von KI ansteigen, aber die menschlichen Urheber einen großen Teil ihrer Einnahmen einbüßen. Trotzdem sei die Diskussion über die Nach- und Vorteile des technischen Progresses nicht neu. In den 1970ern hätten die Künstler die Angst vor der Videotechnik gehabt. Aber heutzutage hätte ein Künstler auf die Idee kommen können, dass die Videotechnik der Kunst gefährde. Fakt sei, dass die KI Vorteile habe. Sie sei in der Lage, beim Katalogisieren zu helfen bei der Übertragung des Inhalts handgeschriebener Bücher. Die Leute seien überzeugt, dass die KI das Leben verbessern könne. Meiner Meinung nach sind die Erwartungen an die KI sehr übertrieben. Sie kann in einigen Bereichen helfen und die Arbeit einfacher machen. Man muss eine Kontrolle über die KI ausüben, um die potenziellen Gefahren zu beseitigen. Im Großen und Ganzen braucht die Menschheit eine neue Technologie, aber sie muss den Menschen bedienen und sein Leben vereinfachen. Viktor Kupriyanov