Freitag, 30. Mai 2025

Haustiere in einer Großstadt

Ich heiße Viktor Kupriyanov. Ich habe die Radiosendung gehört, die bei mir das große Interesse erregt hat. Ich bin aus Sankt Petersburg und ich besitze ein Haustier, eine Katze. Deswegen bezieht sich dieses Thema auf mich persönlich. 


Die Teilnehmer der Diskussion haben betont, dass die Haustiere wichtige soziale Funktion ausüben. Ich stimme dieser Meinung zu, weil die Tierhaltung den Gesundheitszustand verbessert. Laut den Umfragen, die letztlich in den USA durchgeführt wurden, haben 68 % der Hundehalter zugestimmt, dass ihre Gesundheit durch Hundehaltung besser geworden ist, und 61 % der Katzenhalter haben die gleiche Meinung geäußert. 






Die gleiche Studie zeigt auch, dass diejenigen, die die Haustiere besitzen, mit ihrem Leben mehr zufrieden sind. Aus diesen Daten ergibt sich der Fakt, dass die Haustierhaltung den Beitrag zur Gesundheit der Gesellschaft leistet, wodurch die Staatsausgaben für das Gesundheitssystem gesenkt werden können. Trotzdem haben die Diskutanten recht, dass die Kosten für die Tierhaltung erforderlich sind. Wie während der Diskussion gezeigt wird, beträgt die Tierhaltung 8000 Euro pro Jahr. Nicht alle Bürger sind in der Lage, diese Kosten zu leisten. 


In dieser Situation finde ich den einzigen Ausweg. Die Regierung ist verpflichtet, die Haustierhaltung zu fördern. Der Staat verfügt über viele Instrumente, diese Politik durchzufuhren. Es gibt sowohl finanzielle, als auch ergonomische Mittel. Die finanziellen Mittel könnten die Steuersenkung für Haustierbesitzer einschließen. Gleichzeitig könnte die Regierung die speziellen Grants für die Haustierhaltung gewährleisten. Aber die spezielle Steuerpolitik scheint mir am besten zu sein, wenn man etwas Wichtiges unterstützen will.







Das letzte Problem, das wahrend der Diskussion angesprochen wurde, bezieht sich auf die Frage, wie die Haustiere am besten zu halten sind. Es ist richtig, dass die Tiere freie Natur brauchen, was die Großstädte nicht gewährleisten können. Was soll ich dazu sagen? Dieses Problem bringt nochmal die Frage der erschreckenden Lage der Umwelt in den Großstädten an den Tag. Die Großstädte mit ihren Fabriken und anderen hochtechnologischen Unternehmen brauchen mehr Parks und Natur. 


Die Bewohner der Großstädte leiden jedoch unter dem Mangel der Parks, wo man sich entspannen kann. Der Mangel an Parks geht auch die Haustierhalter an, die des Raums beraubt sind, wo ihre Tiere die Natur genießen können. Die Lösung ist sowohl einfach, als auch banal.


 Es ist empfehlenswert, die Grünfläche in den Großstädten zu entwickeln. Man braucht die bewusste Staatspolitik in diesem Bereich, die darauf gezielt ist, dass sich die Grünflächen in den Großstädten vergrößern werden. Das wird sehr gute Auswirkung sowohl auf die Haustiere, als auch auf ihre Besitzer haben.                                          

Freitag, 18. April 2025

"Hochbegabtenförderung: Pro und Contra" - Viktor Kuprijanow

Das Thema Hochbegabung wird viel diskutiert, da es angesichts des wissenschaftlich-technischen Fortschritt ziemlich aktuell ist. Psychologen, Pädagogen und Philosophen äußern sich sehr verschieden über das Problem, ob man die Hochbegabten unterstützen muss. Früher gab es kein spezielles Bildungssystem für die hochbegabten Kinder, weil es kein Bildungssystem überhaupt gab. Die Eltern, die ihren Kindern die Erziehung geben wollten, strebten danach, dass ihre Kinder zu Hause erzogen werden. In diesem Fall war es sicher, dass die Kinder so gebildet werden, wie es für sie am besten geeignet ist. Heutzutage haben wir das Bildungssystem, dessen Ziel besteht darin, allen Kindern die bestimmten Kenntnisse und Fertigkeiten einzuüben. Die Pädagogen streiten über die Frage, ob das allgemeine Bildungssystem erforderlich ist, oder ob man das differenzierte System braucht, die für verschiede Kinder geeignet ist. Dazu gibt’s gegenüberliegende Meinungen.

Ein wichtiger Vorteil von Hochbegabtenförderung ist, dass die in den speziellen Schulen studierenden Hochbegabten eine Möglichkeit haben, sich schnell im Studium zu entwickeln und zu entfalten. Die Kinder mit den gemeinsamen Interessen und Begabungen können gemäß dem spezifizierten Lernplan studieren, der dabei hilft, dass die Kinder ihre Begabungen am besten zeigen. In den speziellen Schulen ist den Hochbegabten leichter, die geleichgesinnten Freunde mit gemeinsamen Interessen zu finden, was sowohl mit der Sozialisierung, als auch mit der Schulleistung hilft. Für die „normalbegabten“ Kinder ist es auch gut, ohne die hochbegabten zu studieren. Dafür spricht die Tatsache, dass sie weniger neidisch auf ihre Kommilitonen wären, wenn sie separat von den Hochbegabten studieren würden. Wenn die Kinder fühlen, dass sie mit ihren Mitschülern nicht konkurrieren können, dann wächst die Gefahr, dass sie neurotisch werden. Das ist das psychologische Gesetz, das in Betracht gezogen werden muss, wenn nicht nur die Leistung der Schüler beachtet wird, sondern auch ihr psychologisches Selbstgefühl. Im Grunde genommen geht es um die faire Konkurrenz, die setzt voraus, dass alle die Kinder in den gleichen Bedingungen sein müssen und die gleichen Chancen haben müssen. Das heutige Schulsystem kann diese Bedingungen gewährleisten.





Trotzdem kann man wie folgt gegen diese Ansicht argumentieren. Was gesagt sei, klinge gut, es stimme zwar, aber das System der Hochbegabtenförderung funktioniere in der Wirklichkeit nicht. Ein wichtiges Argument gegen die Hochbegabtenförderung besteht darin, dass es fast unmöglich ist, die hochbegabten Kinder zu identifizieren. Wer dafür verantwortlich ist? Wer bestimmt die Kriterien? Funktioniert das Hochbegabtenförderungssystem richtig und gerecht? Wenn diese Frage gestellt werden, scheint es, als ob die Nachteile in diesem Problem überwiegen würden. Dagegen sprechen auch einige pädagogischen Bedenken. Einige Psychologen und Pädagogen sind der Meinung, dass das undifferenzierte System, die die Schüler gemäß ihren Begabungen nicht einteilt, schafft die guten Bedingungen für das Studium, weil die Hochbegabten ihre Kommilitonen dazu zwingen würden, dass „die normalen Kinder“ die Hochbegabten einholen würden. In diesem Fall hätten die Schüler mit „normalen Begabung“ einen Stimulus, der sie zu Selbstentwicklung fördert. Solches System würde die Leistung aller Schüler ausgleichen und würden allen Kindern die gleichen Chancen geben.               

Was meine Meinung angeht, hebe ich zwar die Furcht vor Verallgemeinerungen, aber ich wage, bestimmte allgemeine Ideen zu äußern. Ich bin der Ansicht, dass damit das Hochbegabtenförderungssystem richtig funktioniert, ist es sehr viel zu machen. Am wichtigsten sind die klaren Kriterien und standardisierten Praktiken, die von Pädagogen transparent verwendet werden. Die Ökonomen benutzen den Begriff „Institution“, um solchen Typ der Verhältnisse in der Gesellschaft klarzumachen. Ökonomisch gesagt, muss man die institutionellen Bedingungen schaffen, die inklusives und transparentes Bildungssystem gewährleisten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Und mir klar, dass das Bildungssystem differenziert sein muss und die Hochbegabten der speziellen Förderung bedürfen. Das entscheidende Argument für mich ist, dass die Hochbegabten viel Aufmerksamkeit seitens der Pädagogen brauchen. Der Unterricht bei solchen Schülern fordert die höheren Kompetenzen, die die durchschnittlichen Pädagogen öfter nicht haben. Die talentierten Schüler lernen das schwierige Schulprogramm, und die Pädagogen sollen deshalb nicht nur darin kompetent sein, sie sollen die dafür geeigneten Unterrichtmethoden verwenden.  





Als Fazit kann man feststellen, dass diese Frage widersprüchlich ist. Trotzdem bleibt der Fakt, dass die Bildungssysteme der hochentwickelten Länder den Hochbegabten und den Talentierten die speziellen Bildungsbedingungen anbieten. In Grunde genommen prüft die Praxis selbst, dass die Hochbegabtenförderung erforderlich ist.            


Viktor Kuprijanow                               

Was ist eine gute Führungskraft?

Um eine gute Führungskraft zu werden, braucht man aus meiner Sicht nicht unbedingt eine spezielle Ausbildung. Heutzutage wird man häufig von eigenen Kollegen zur Führungskraft ernannt, ohne eine richtige Qualifizierung dafür zu haben.

Über welche Fähigkeiten sollte aber eine gute Führungskraft auf jeden Fall verfügen? In erster Linie ist es erforderlich, dass ein guter Leiter/ eine gute Leiterin in seinem/ ihrem Fachbereich kompetent ist und Initiative ergreift. Wenn er/ sie beispielsweise an der Spitze der Verkaufsabteilung steht, soll er/ sie vor allem selber ein sehr guter Verkäufer/ eine sehr gute Verkäuferin sein. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn die führende Person ihre Kompetenzen ständig weiterentwickelt. Es wird ja in der Regel von einer Führungskraft erwartet, dass sie sich möglichst mit allen aktuellen Entwicklungen in ihrem Fachbereich auskennt und jede Unternehmenssituation aufgreifen kann. 




Es wäre logisch anzunehmen, dass ein guter Chef/ eine gute Chefin alle möglichen positiven Eigenschaften besitzt: Verantwortlichkeit, Zuverlässigkeit, perfektes Zeitmanagement, Stressbeständigkeit, Flexibilität usw., denn er/ sie dient ja als Vorbild für alle Kollegen. Einerseits soll er/ sie sein/ ihr Team leiten und über hervorragende Teamfähigkeit verfügen, andererseits darf er nicht auf Selbstorganisation und selbstständiges Arbeiten verzichten. 

Wenn die Führungskraft selbst mit Leidenschaft und Engagement arbeitet, so lässt sich auch das ganze Team davon inspirieren. Selbstverständlich wünscht man sich als Mitarbeiter(-in), dass der Chef/ die Chefin nicht befiehlt, sondern motiviert und nach Feedback fragt. Kollegen erhoffen sich eine offene, transparente, höfliche, aber auch eine ehrliche Führungskraft, die nicht nur das Sagen hat, sondern auch zuhören kann.

Aus meiner Sicht soll ein guter Leiter/ eine gute Leiterin zum einen seinem/ ihrem Team vertrauen und Aufgaben delegieren können, zum anderen soll er/ sie im Stande sein, auch unangenehme Entscheidungen zu treffen und mit Kollegen auf Konfrontation zu gehen. Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen wären also keine schlechten Eigenschaften für eine Führungskraft, da nicht immer alles auf der Arbeit im Kuschelkurs geht. Dabei empfiehlt es sich für die Führungskraft, in jeder Situation rücksichtsvoll und respektvoll ihren Kollegen gegenüber zu handeln.

Somit ist es logischerweise nicht leicht, eine gute Führungskraft zu sein, weil die Anforderungen an ChefInnen viel höher sind als an alle anderen MitarbeiterInnen. Die führende Position erfordert viel fachliches Wissen, lebenslanges Lernen und hohe emotionale Intelligenz. Dafür wird sie meistens sehr gut bezahlt.

Liebe Grüße,
Polina Astashkina


Dienstag, 15. April 2025

Meine Tipps, die ich einem (einer) Jugendlichen zur Berufswahl geben würde

Du lernst noch in der Schule, aber es kann sein, dass du dir schon Gedanken über deine Zukunft machst. Du wirst immer häufiger mit der Frage konfrontiert: Welcher Beruf ist der richtige für mich? Denn in ein paar Jahren musst du dich entscheiden, welchen Berufsweg du einschlägst. Viele Zweifel packen dich und du hast vielleicht gar keine Ahnung von der großen Berufswelt. Um dich bei deiner Berufswahl zu unterstützen, würde ich dir gerne ein paar Tipps geben.



Tipp 1. Überlege dir, welche Stärken du hast. Bei welchen Themen hast du kaum Verständnisprobleme? In welchen Fächern bist du besonders gut in der Schule? Und vor allem - versuche, deine Wünsche zu definieren. Dein zukünftiger Beruf sollte dir ja möglichst viel Spaß machen. Was magst du am liebsten aus den Sachen, die dir gut gelingen? Bei welcher Tätigkeit verlierst du dein Zeitgefühl und bist im Flow? Natürlich fällt es nicht immer leicht, eigene Stärken und Interessen zu erkennen. In diesem Fall können dir Berufswahltests helfen, die kostenlos im Internet zu finden sind. Außerdem empfehle ich dir, sozial aktiv zu sein. Engagiere dich für ein soziales, ökologisches o.a. Jugendprojekt, das sich mit den Themen beschäftigt, die dich interessieren. Auf diese Weise lernst du dich besser kennen und findest vielleicht heraus, wie du in der Gesellschaft tickst.

Tipp 2. Informiere dich über verschiedene Berufe. Es ist logisch, dass du erstmal einen Überblick über die auf dem Arbeitsmarkt vorhandenen Berufe brauchst, bevor du dich für einen Beruf entscheidest. 
Welche Berufsmöglichkeiten gibt es derzeit? Welche Ausbildungs- und Studienplätze werden angeboten? Nutze dabei diverse Angebote zur beruflichen Orientierung. So kannst du dich in einem Berufsinformationszentrum beraten lassen und auf Online-Plattformen für die Berufsorientierung  gehen. Außerdem ist es hilfreich, eine Berufsmesse zu besuchen. Da musst du nicht unbedingt irgendwohin fahren, weil es heutzutage auch virtuelle Berufsmessen gibt. 




Tipp 3. Wenn du schon einen Einblick in die Berufswelt gewonnen hast und dir vorstellen kannst, welche Berufe für dich in Frage kommen können, informiere dich näher über diese Berufe. Hast du vielleicht Verwandte oder Bekannte, die in diesem Bereich tätig sind? Am besten bewerbe dich um einen Praktikumsplatz, um zu checken, ob der ausgewählte Beruf dir wirklich passt. So kannst du den Arbeitsalltag und die beruflichen Anforderungen, die an die Mitarbeiter gestellt werden, näher kennen lernen. Zudem nimmst du direkten Kontakt zu erfahrenen Fachleuten und Azubis auf und erfährst alles aus erster Hand. 

Tipp 4. Trau dich! Hab keine Angst vor Herausforderungen und möglichen Misserfolgen. Sei geduldig und du wirst auf jeden Fall deinen Wunschberuf kriegen. Du könntest hier Inspiration und Motivation auch in deinem persönlichen Umfeld finden. Suche Hilfe und Unterstützung bei deiner Familie und deinen Freunden. Wenn deine Schule einige Angebote zur Berufsorientierung hat, lehne sie nicht ab. So können Schulen Bewerbungstrainings anbieten, die ihre SchülerInnen darauf vorbereiten, eine erfolgreiche Bewerbung zu schreiben und ein Bewerbungsgespräch glänzend zu meistern. 

Findest du meine Tipps hilfreich oder nicht - egal, ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen! 

Liebe Grüße,
Polina Astashkina

Freitag, 4. April 2025

Der Zuschauerbrief von Dascha "Hochbegabte: Sollen sie getrennt unterrichtet werden?"

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

vor Kurzem habe ich Ihre Fernsehsendung über hochbegabte Kinder gesehen. Gegenwärtig ist dieses Thema besonders aktuell. Der Staat schenkt viel Aufmerksamkeit der Begabtenförderung. Deswegen stehen zahlreiche Spezialschulen und Zentren für hochbegabte Kinder zur Verfügung. Aber das Thema „Hochbegabung“ selbst ist ziemlich strittig. Auch in der Fernsehsendung wurde darüber heftig diskutiert. Und jetzt möchte ich zu einigen Aussagen aus der Sendung Stellung nehmen.


Beginnen möchte ich mit einer Aussage, dass dem Thema „Hochbegabung“ zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Hier stimme ich nicht völlig zu. Obwohl es sich um sehr kleine Bevölkerungsgruppe handelt, spielt diese Gruppe oft eine große Rolle in unserem Leben. Den hochbegabten Menschen gehören die bedeutendsten Entdeckungen in verschiedenen Bereichen. Davon ausgehend ist es ganz normal, dass dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Aber selbstverständlich muss man auch an die anderen Menschen denken. Ich bin der Auffassung, dass die Hauptaufgabe des Staats ist, das gute Allgemeinbildungssystem für alle Kinder zu schaffen.


Weiter möchte ich meine Meinung zum anderen Standpunkt äußern. In der Sendung wurde auch behauptet, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche die Leistungsträger der Zukunft sind. Diesen Standpunkt finde ich auch nicht so eindeutig. Hochbegabung ist doch keine Erfolgsgarantie. Vor allem handelt es sich um das sogenannte Burnout-Syndrom. Kinder, die während des ganzen Lebens ständig gefördert werden, verlieren oft aufgrund der Müdigkeit und des Leistungsdrucks Interesse für weitere Entwicklung. Im Gegensatz dazu sind weniger begabte Kinder oft hochmotiviert und haben vielmehr Lust auf das Studium. Als Ergebnis bekommen diese Kinder bessere Chancen, erfolgreiche Karriere in verschiedenen Bereichen zu machen.


Anschließend möchte ich noch auf einen Standpunkt hinweisen. Während der Diskussion wurde eine Meinung erwähnt, dass hochbegabte Kinder die Möglichkeit haben sollten, bereits mit 14 an einer Universität zu studieren. Was diesen Standpunkt angeht, bin ich damit absolut nicht einverstanden. Normalerweise sind hochbegabte Kinder nur in einem Bereich besonders erfolgreich. Aber man muss allerdings vollständige allgemeine Bildung bekommen. Und psychologisch gesehen sind 14-jährige nicht bereit für das Studium an einer Uni. Außerdem wäre es unvernünftig, auf wichtige Sozialerfahrung, die man in der Schule bekommt, zu verzichten. 



Als Fazit möchte ich noch einmal hervorheben, dass das Thema „Hochbegabung“ nicht so eindeutig ist. Im Prinzip ist es nicht so einfach zu bestimmen, welches Kind wirklich hochbegabt ist. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass die Hauptaufgabe des Staats ist, ein gutes Bindungssystem für alle Kinder zu entwickeln. 

 

Mit freundlichen Grüßen

Daria

Zuschauerbrief nach der Sendung „Hochbegabte Kinder: Ist Intelligenz Fluch oder Segen?“

Sehr geehrte Damen und Herren,


mit diesem Schreiben möchte ich auf Ihre Sendung „Hochbegabte Kinder: Ist Intelligenz Fluch oder Segen?“ vom 13. Februar 2023 eingehen.

Erstmal möchte ich Ihnen dafür danken, dass Sie Ihre ZuschauerInnen für den Themenbereich Erziehung und Ausbildung sensibilisieren. Als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule N. und Mutter von 3 Söhnen finde ich Ihre Sendung aktuell und hochinteressant.

Dennoch wird aus meiner Sicht dem Thema Hochbegabung viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl es sich eigentlich nur um eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe handelt, liegt das Thema voll im Trend, so dass man sich richtig umzingelt von hochbegabten Kindern fühlt. Immer häufiger erklären die Eltern die Verhaltensauffälligkeit ihrer Kinder in der Schule dadurch, dass die letzteren hochbegabt seien. Dabei ist diese Verhaltensauffälligkeit oft einfach nur darauf zurückzuführen, dass die Kinder soziale Normen missachten und Kommunikationsprobleme haben. Als Mutter kann ich das vollkommen nachvollziehen, dass man für das eigene Kind nur das Beste wünscht und es in jeder Situation unterstützt. Aber aus meiner Sicht ist es erforderlich, alles Mögliche zu tun, damit sich solche verhaltensauffälligen Kinder (unabhängig davon, ob sie hochbegabt sind oder nicht) möglichst nicht von anderen Menschen abgrenzen, sondern sich in die Gesellschaft erfolgreich integrieren.

Was Natalie, das 16-jährige Mädchen aus Ihrer Sendung, angeht, so würde ich nicht bezweifeln, dass sie eine begabte Persönlichkeit ist. Selbstverständlich fühlen sich auch ihre Eltern sehr geschmeichelt, dass sie ein talentiertes Kind haben. Aber ehrlich gesagt würde ich ihre Hochbegabung hinterfragen. Ja, Natalie kann Klavier spielen und sehr gut zeichnen, aber das können viele Kinder in ihrem Alter. Ja, Natalie hat schon mit 16 ihr Abitur geschafft, aber ihr Notendurchschnitt (2,4) ist sehr durchschnittlich. Ja, Natalie verfügt über einen sehr hohen IQ-Wert (133), aber der liegt nur knapp über dem Minimalwert für Hochbegabung (130). Außerdem kommt es nicht nur auf IQ, sondern vor allem auf EQ (emotionale Intelligenz) an, wenn man im Leben erfolgreich sein will. Was nützt es, wenn eine Person sehr klug ist, aber in der Gesellschaft überhaupt nicht interagieren kann? Man betont zwar gerne, hochbegabte Kinder und Jugendliche seien die Leistungsträger der Zukunft. Aber viele von ihnen scheitern dann leider in ihrem erwachsenen Leben, weil sie einfach nicht gut sozialisiert sind. Das Leben besteht ja nicht nur aus Wissen und Kunst, also nicht nur daraus, was Hochbegabte gut können. Aus meiner Sicht ist man als Hochbegabte (-r) hier besonders gefährdet, weil man sich von Kindheit an anders und besonders fühlt und vielleicht denkt, dass das Leben für eine(-n) einen besonderen Plan schon parat hat. Als Erwachsene müssen die Hochbegabten aber wie alle anderen Menschen erstmal viel und hart arbeiten, um sich durchzusetzen. Allein die Hochbegabung reicht nicht, um bedeutende Leistungen zu erbringen. Was Natalie angeht, gibt sie gerne zu, dass sie faul ist. Das darf sie zum Glück, weil sie noch ein Kind ist. Ob sich das in der Zukunft ändert?

Dass Natalie ihr Grafikdesign-Studium schon mit 16 begonnen hat, sehe ich auch kritisch. Heutzutage wird es heftig
 diskutiert, ob hochbegabte Kinder die Möglichkeit haben sollen, bereits mit 14 an einer Universität zu studieren. Das leuchtet mir schon ein, dass hochbegabte Kinder viel mehr Wissen wollen und intellektuell mit dem Studium ja auch klarkommen können. Aber beim Studium kommt es bei weitem nicht nur auf Wissen und Kenntnisse an, sondern auch auf eine gewisse Lebenserfahrung und soziale Kompetenzen (bei einigen Studiengängen natürlich mehr als bei anderen). Und hier bezweifle ich, dass man als 14-jährige (-r) Hochbegabte (-r) mit den mindestens 5 Jahre älteren Kommilitonen mithalten kann. Als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule N. wüsste ich zum Beispiel nicht genau, wie ich die Leistungen eines/einer 14-jährigen Studierenden zu bewerten hätte. Sollte ich das junge Alter berücksichtigen? Wie sollte ich mit den Themen umgehen, die für die Minderjährigen nicht vorgesehen sind? Es gäbe also für mich viele kontroverse Fragen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen nochmal für Ihre diskussionswürdige Sendung bedanken. Mein Fazit wäre: Kinder sollen so lange Kinder bleiben, solange sie Kinder sind. Alles hat seine Zeit. Aus meiner Sicht ist sogar die Hochbegabung es
nicht wert, die Kindheit dafür zu opfern.

Mit freundlichen Grüßen,

Polina Astashkina

Dienstag, 4. Februar 2025

Die Archäologen suchen nach keinen Horten. Aber einen Hort haben wir ausgemacht.





 Ich will eine Sache klarmachen, um ein Mussverständnis zu vermeiden. Man nimmt an, dass Archäologen nach Goldschätzen hätten suchen können.

Die Tatsache ist, dass  Archäologen nicht nach Horten, sondern nach einer Kulturschicht suchen. Unter dem Begriff meint man einen Boden, in dem es Spuren der menschlichen Tätigkeit gibt und den man mit einem Zeitraum datieren kann. Das heißt nicht unbedingt Gegenstände. Das kann einfach ein Boden sein, woraus Forscher durch Spuren Bakterien ermitteln, mit welchem Stoff die Bakterien in der Vergangenheit zu tun hatten. Das kann eine Kürschnerei, eine Färberei oder eine Gerberei sein.

Natürlich verzichten Archäologen auf keinen Hort. Aber sein archäologischer Wert ist nicht mit dem darin erhaltenen Gold geschätzt. Goldstücke lassen nur leicht die Schicht datieren, weil Münzen mit einer bestimmten Epoche verbunden sind. Auch sie lassen Erkenntnis über Handelswege erwerben.
Aber manche nicht kostbare Funde lassen mehr historische Geheimnisse offenbaren. Die Entdeckung einer Ruderdolle im Gnjozdowo ließ erschließen, dass Gnjozdowo einen wichtigen Hafen auf dem Weg "von den Warägern zu den Griechen" war. Außer der Archäologie konnten wir diese Information nirgendwo erwerben.

Und natürlich ist die Entdeckung von den Birkenrinden unvergleichbar wichtiger, obwohl sie kein Gold enthalten. Aber sie geben so viele Erkenntnisse, die man nirgendwo ausfindig machen kann. Es geht um historische Ereignisse, Toponyme, alltägliche Aktivitäten. Es war überraschend zu erfahren, dass die Rus ein fremdes Land für Nowgoroder war. Nur die Birkenrinde lassen uns den Werdegang der russischen Umgangssprache verfolgen und sogar Schlüsse über die Völkerwanderung ziehen.

Außerdem muss ich hinzufügen, dass diese These meine Weltanschauung total umgewandelt hat. Nach der Erfahrung als Archäologen bin ich zur Auffassung gekommen, dass die Geschichte einer Stadt die Geschichte ihrer Vorfahren statt der Geschichte der Meisterwerke ist. So ist für mich ein ethnografisches Museum kein Museum über Izbas, Spinnräder und Mühlen. Das ist ein Museum über Leute. Und nur dann folgen Izbas, Spinnräder und Mühlen, die diese Leute schaffen.

Wenn ich als Reiseführer arbeite, sage ich nie: „Das ist ein Barock, seien Sie glücklich, dass Sie es sehen können.“ Ich lege die Stimmungen unserer Vorfahren dar, warum sie den Barock bewunderten und dann warum sich ihre Stimmungen so veränderten, dass der Barock vom Klassizismus abgelöst wurde.

Ebenso ist für mich die Geschichtswissenschaft keine Geschichte über Tyrannen (gleicherweise Helden).  Iwan der Schreckliche, Peter der Erste, Bolschewiken fielen nicht von Himmel. Sie sind Früchte unserer Stimmungen, Sitten und Bräuche und auch eine Fortsetzung dieser Sitten und Bräuche. „Ein bisschen“ extrem. Aber das Pendel schwingt in die extreme Position nicht selbst, nur vor dem Gegenwirkungsprinzip. Das haben wir dem 3. Newtonschen Gesetz zu verdanken.

 Ich sage nie, dass unsere Vorfahren besser oder schlechter als wir waren oder Ausländer besser oder schlechter als die Russen waren. Sie begingen auch Fehler. Wie wir. Es sei denn, dass sie im Unterschied von uns nicht wussten, dass es ein Fehler sein könnte. Sie waren wie wir mit Ehebrüchen, Neid, Wissbegier. Es sei denn, sie waren in andere menschliche Beziehungen gestellt. Ich meine „Beziehungen“, aber nicht „Zeitraum“. Denn ein Zeitraum folgt immer den Beziehungen und nicht umgekehrt.

Daraus geht hervor, dass die Weltgeschichte vor allem die Geschichte des menschlichen Verhaltens bzw. nicht der Gegenstände oder der Tyrannen ist. Und Archäologen verschreiben sich, gerade eine menschliche Tätigkeit aufzufinden statt kostbare Goldstücke.

Aber den Hort haben wir entdeckt. 

Eines Septembertages machten wir uns darauf, um das Archiv herum zu graben. Zuerst ergab der Boden eine Enttäuschung.  Er erwies sich als eine Latrine, die nur stank, ohne Gegenstände war, die wir bis zum Ende ausgraben mussten. Hätten wir damals gewusst, was uns zuteilwerden wird! Würden Sie wissen, aus welchem Boden Horte entdeckt werden!

In einem benachbarten Schacht verrichteten meine Kollegen – Ilia und Sweta -- ihre Arbeit. Sie sind auf die Reste eines Holzblockhauses aus der Sowjet Epoche gestoßen. Und gerade unter dem Blockhaus hat Sweta Münzen aufgefunden. Sie waren ohne Behälter. Wahrscheinlich konnten sie in einen Textilstoff eingewickelt sein, der mit der Zeit zerfiel. Der Hort ergab Münzen - auch aus Silber - des 16. Jahrhunderts, das mit der Zeit der Wirren Anfang des 17. Jahrhunderts zusammenfällt. Horte vergräbt man nur aus Gefahr. Und 1612-1613 ertrug das Kloster eine Belagerung der Litauer. Zudem kommt eine besondere Empfindung auch zu einer persönlichen Geschichte: aus Gefahr versteckt ein Mönch Ersparnisse, die Gefahr verwirklicht sich, der Mönch kann sie nicht holen (ist er getötet?), und du bist der Folgende, der den Hort berührt.

Der Hort erwies sich als der reichste in der Geschichte des Klosters.