Das Leben auf dem Lande
Wie das Leben im Dorf schmeckt,
kann ich mir ganz gut vorstellen. Ich habe auf dem Lande beinahe die ganze
Kindheit verbracht. Und diese Gefühle werden immer
in meinem Kopf eingeprägt sein. So sorgenfrei, so leicht,
so sonnig kann man nur im Dorf leben. Es scheint, dass man auf einem anderen
Planeten wohnt, in einem traumhaften Land, wo Magie existiert und wo alles brav
und sauber ist. Aber wahrscheinlich kommt mir das so vor, weil ich damals klein
war. Je alter ich bin, desto weniger Zeit verbringe ich auf dem Lande. Heute fahre
ich nur im Sommer dorthin, um meine Großeltern zu besuchen. Und das
Leben im Dorf scheint mir nicht so wundervoll mehr, vielleicht, weil ich dort
verschiedene Arbeit verrichte. Aber trotzdem genieße ich dieses Leben, diese Nähe zur Natur und die Entferntheit von der hektischen Welt der
Stadt. Klar, dass ich nur Herrlichkeiten des Lebens beschreibe, nur rosenrote
Seiten. Obwohl ich alles Gute gesagt habe, würde ich nie im Dorf wohnen! Frische
Luft und grüne Felder sind nicht das wichtigste Ding. Hauptsache im Leben ist definitiv
Gesundheit, und um gesund zu sein, braucht man viel Geld. Um genug Geld zu
verdienen, muss man eine einträgliche Arbeit haben. Auf dem Lande gibt es nie was.
Was kann man im Dorf sein? Landwirt, Viehzüchter, Traktor-Fahrer oder
Geschäftsführer eines rustikalen Ladens? Alle Jobs im Dorf sind nicht nur brotlos,
sondern auch sehr schwer, so kann nicht jeder solche Arbeit überstehen. Auf dem
Lande wird Gesundheit nur verloren. Das zweite Problem ist die Ausbildung. Ich
zweifle, dass sich Jugendliche (und Erwachsene ebenso) im Dorf entwickeln können. Keine Museen, Theater, Ausstellungen, Bibliotheken, nicht
einmal Kinos… Landbewohner haben gewöhnlich kein Geld zum Reisen und
sitzen ihr ganzes Leben lang im Dorf. Eintöniger Alltag macht aus einem
optimistischen Menschen eine müde, kalte, unzufriedene
Person. Nur selten schafft man, ein eigenes Werk im Dorf zu gründen und wie in der Stadt zu
wohnen. Dafür muss man ein großer Unternehmer sein.
Valeria
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen