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Dienstag, 17. Dezember 2024

Meine Erfahrung dieses Jahres

 Nach Überlegungen habe ich beschlossen, meine Erfahrung des Jahres mitzuteilen und zugleich mich mit meinen neuen Studienfreunden vertraut zu machen.

Eigentlich habe ich keinen festen Job.  Ab und zu bin ich als Archäologe tätig. Da ich für die russische Geschichte und Kunst begeistert bin, muss diese Tätigkeit meinem Hobby gepasst haben.

Die Archäologie ist das geisteswissenschaftliche Fach, das bei der Erforschung historischer Ereignisse die wichtigste Rolle spielt. Die anderen Historiker erforschen die Geschichte, die schon von vorigen Historikern erkundet war. Oder die Geschichte wurde von Vorfahren verfertigt, die subjektiv sein könnten. Zum Beispiel leisteten sie sich Verdienste ihrer Könige zu übertreiben und sogar auszudenken. Damals war es keine Sünde. Eigentlich könnten Chronisten das Verhalten von Königen einem Verhalten von Bibelprotagonisten gleichstellen. So kann nur ein Archäologe wie ein Kriminalist das ausschlaggebende Urteil fällen, ob ein Ereignis stattgefunden hat oder nicht.

Ich habe sogar ein Ziel erfunden, die Bibliothek von Iwan dem Schrecklichen ausfindig zu machen. Natürlich verbergen sich die Bibliotheken nicht in dem Boden, aber eine Motivation muss sein und wer weiß? Außerdem bin ich noch jung, liebe es, mit dem Schaufel unten dem Regen zu arbeiten und habe keinen großen Bauch, was bei der Arbeit in der Pose „Kniebeugen“ ganz wichtig ist.

So habe ich im Kreml von meiner Heimatstadt Wologda gegraben. Das Ziel habe ich nicht erreicht. Es gab nur ein Paar von Bastschuhen. Aber Null ist in der Archäologie auch ein Ergebnis. Mindestens lässt es einige Versionen widerlegen.

In diesem Herbst habe ich meine Erfahrung fortgesetzt. Dieses Mal im Kirillo-Beloserkij Kloster, das 100 Kilometer von Wologda liegt. Das Kloster mit dem in der Nähe liegende Ferapontow Kloster (sie sind ein einheitliches Museum) sind ein echtes Juwel der russischen Geschichte und der Kunst. Es fällt uns schwer vorzustellen, dass aus der christlichen Geschichte Russlands, die fast 1000 Jahre zählt, die Kunst Russlands mehr als Zwei Drittel der Geschichte nur in den Klöstern entwickelt wurde. Die russischen Klöster waren ein Herd des kulturellen Lebens Russlands im Mittelalter, bevor die ersten Universitäten im achtzehnten Jahrhundert entstanden sind. Die Klöster waren Archive, Bibliotheken, Verlage, Schulen, Konservatorien der geistlichen Musik, Kunstsalone, wo Ikonenmaler Ikonen geschaffen haben. Zum Beispiel ist das Ferapontow Kloster die einzige Einrichtung, die über Fresken vom Meister des XV-XVI Jahrhunderts namens Dionisij verfügt. Einmal hat Dionisij den Innenraum von der Mariä Himmelsfahrt Kathedrale im Kreml von Moskau bemalt. Aber die Hauptkathedrale Russlands wollte man immer „verbessern“. So sind die Wandmalereien von Dionisij dort nicht erhalten geblieben. Der Vorzug Nord Russlands als eines abgelegenen Ort besteht darin, dass niemand hier nur etwas „verbessern“ wollte, sondern auch sich auf eine Wiederherstellung einließ.  So sieht die Geschichte hier so aus, wie sie in der Vergangenheit war.

Das Kirillo-Beloserskij Kloster war ein Herd von dem literarischen Leben im Mittelalter. Natürlich freute ich mich auf besondere Funde. Und wir haben Glück gehabt.

Leider muss ich jetzt ins Bett gehen. Wenn ihr ar der Fortsetzung interessiert seid, lasst mich in den Kommentaren wissen.


Donnerstag, 25. April 2024

Neue Zürcher Zeitung über Globalisierung

In dem Artikel "Auch Mozart steht für Globalisierung" von Otfried Höffe, den die Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht hat, geht es um verschiedene Aspekte, auf die Globalisierung ihren Einfluss ausübt. Den Artikel habe ich beachtenswert gefunden. Das kann dem einen oder anderen offenbar erscheinen, aber ich möchte doch sagen, dass es im Artikel überzeugend gezeigt war, dass Globalisierung ein altes Phänomen mit sowohl positiven, als auch negativen Auswirkungen ist. Negative Phänomene seien die verheerenden Kriege, Waffen-, Drogen- und Menschenhandel, Kriminalität und Terrorismus, Klimabelastung, usw. Sie machen sicherlich allen Angst. Otfried Höffe zieht das in Betracht, wie unsere Einstellungen sich mit der Zeit änderten. Laut ihm sei Globalisierung früher mehr von Hoffnungen als von Ängsten begleitet, aber heute würden sich die Sorgen in den Vordergrund drängen (z. B. geopolitische Verwerfungen, Umwelt- und Klimabelastung). Otfried Höffe nennt die heutige Menschheit eine wahre Schicksalsgemeinschaft. Das finde ich verständlich: zusammen genießen alle Menschen die Vorteile der Globalisierung, leiden unter ihren Nachteilen und versuchen offensichtlich, sie zu mindern. Der zweite Teil des Artikels ist vielmehr optimistischer. Wir seien auch die globale Kooperationsgemeinschaft. Dem Artikel zufolge gebe es seit der Antike eine tiefreichende Internationalisierung im Bereich der Kultur. Zunächst einmal würden wir in aller Welt dieselben Werke von Philosophen schätzen. Außerdem sei es noch wichtiger, dass überall auf unserem Globus dieselbe Mathematik, Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften erforscht und gelehrt werden. Darüber hinaus seien global auch Literatur-, Theater-, Sport- und Musikbereich. Keine kulturell anspruchsvolle Metropole würde in ihrem Programm auf Bach, Mozart, auf Jazz und Pop-Bands verzichten. Nicht zu vergessen sei die Nutzung des elektronischen Weltnetzes. Noch weniger dürfe man die globale Zusammensetzung größerer Unternehmen übersehen. Das hat zur Folge, dass hier in der Regel ohne Schwierigkeiten Personen aus Dutzenden von Ländern und Ethnien zusammenarbeiten würden. Selbst mit diesen schon zahllosen Phänomenen sei der heute immer noch so gut wie problemlos praktizierte Teil der Globalisierung noch nicht ausgeschritten. Der Autor schreibt auch über die globale Gemeinschaft von Not und Leid. Würden irgendwo auf der Erde Umweltkatastrophen wie Erd- und Seebeben, Vulkanausbrüche, Überflutungen oder Dürreperioden auftreten, so würde seitens nichtbetroffener Länder rasch und großzügig eine vielfältige Hilfe erfolgen. Weder Globalisierungsskeptiker noch Gesellschaftskritiker könnten es daher ernsthaft bestreiten: die globale Hilfsbereitschaft, hier dürfe sich die Menschheit einmal loben, sei bemerkenswert groß. Damit bin ich einverstanden und es versetzt mich in Aufregung. Um es auf den Punkt zu bringen, kann niemand allein die Welt retten oder seriöse Probleme lösen. In heutiger Gesellschaft konzentrieren viele Menschen glücklicherweise darauf, das Wir-Gefühl zu stärken, indem Menschen selbst aktiv werden durch Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Maria Sotnitschenko

LOS BASTARDOS

Heute möchte ich in meinem Artikel eine Ausnahme machen und keine berühmten Ökonomen oder Unternehmer zitieren, sondern Menschen, die die Auswirkung der Globalisierung akut erleben.   Vox populi vox Dei, besonders wenn diese Stimme des Volkes in einem populären Lied zum Ausdruck kommt.  “Bastards der Globalisierung” Los Hijos Bastardos De La Globalización (youtube.com), so heißt ein Lied einer spanischen Rockband. Die allgemeinen Themen der Lieder vor Musikgruppe sind Menschenrechte, Gerechtigkeit und Freiheit.   Der Sänger singt davon, dass sein Arbeitstag im Morgengrauen beginne. Er ist 12 Jahre alt und er sei frustriert. Er behauptet, dass seine kleinen Hände Tausende von Spielzeugen herstellen würden, mit denen andere Kinder spielen.  Es wird argumentiert, dass Kinder die leichten Opfer der Ausbeutung in einer Marktwirtschaft seien. Einerseits bringt die Makroökonomie Wohlstand, andererseits werden viele Kinder zu Sklaven. Es ist nicht klar, was Globalisierung sei und was Menschenrechte seien.  Hier sei man nur ein Teil des großen Puzzles. In dieser Welt, wo das Geld Gott sei, sehe man die Roboterkinder gleichgültig an. Das Weinen und Leid der Ausgebeuteten würden nicht gehört. Alle Gesetze würden die Interessen großer Unternehmen berücksichtigen.   Der Sänger fragt sich, wie man sich fühlen würde, wenn dieses Kind sein Sohn wäre. In diesem Fall wäre die Situation natürlich anders.  Rusudan

Globalisierung vs. Regionalisierung: Taugt der Mensch zum Weltbürger?

Im Artikel aus dem Tagesspiegel vom 11.04.2020 schreibt der Autor, im Zuge der Industrialisierung hätten Waren und Menschen immer größere Distanzen in immer kürzerer Zeit zurückgelegt. Durch die Weltkriege, den Handel und die neuen Medien – Radio, Fernseher, Internet – habe die Globalisierung während des 20.Jahrhunderts ungemein an Geschwindigkeit gewonnen. Im Artikel wird betont, je enger die Weltgemeinschaft zusammenrücke, desto mehr wachse der Wunsch, sich auf kleine überschaubare Räume zurückzuziehen, auf das mutmaßlich Kontrollierbare. Und anders als kosmopolitische Ziele finde die Rückbesinnung auf die Nation erheblich schneller praktische Umsetzung. Ich stimme dieser Meinung völlig zu, weil die Furcht vor Flüchtlingen oder Krankheiten selbst innerhalb der Europäischen Union zu Grenzkontrollen und Grenzschließungen
geführt hat. Laut dem Bericht sei Adidas einst Vorreiter gewesen. Schon Anfang der 90er-Jahre habe das Unternehmen die Produktion in Deutschland weitgehend eingestellt und stattdessen in Billiglohnländern, von China über Indonesien und Vietnam bis nach Argentinien oder Mexiko gefertigt. Doch nun wolle der Sportartikelhersteller zurückkommen. Ab Herbst sollten die ersten hierzulande gefertigten Laufschuhe in den Handel gehen. Ich vertrete die Auffassung, dass solche Lage ganz optimal und legitim ist, weil Markenproduktion, wenn es auf den Ruf der Marke ankommt, im Herkunftsland hergestellt werden muss. Die Preisfrage ist wichtig, aber der Ruf ist noch wesentlicher. Der Autor unterstreicht, das Unternehmen könne damit erneut Vorreiter werden. Die Ära der Globalisierung scheine vor dem Ende zu stehen. Der wirtschaftliche Austausch zwischen den Staaten lahme, teilweise werde die Entwicklung sogar zurückgedreht. Das liege einerseits an den politischen Entwicklungen, aber auch neue technische Möglichkeiten trügen dazu bei. Ich teile die Meinung des Autors komplett, denn seit der Finanzkrise hat sich nicht nur das weltweite Wachstum, sondern auch die Zunahme des internationalen Handels verlangsamt. Die Wachstumsrate des Handels liegt seither sogar unter derjenigen der Wirtschaftsleistung. Oxana Orechowa